Warum Low Carb-Ernährung so gesund ist und 5 Krankheiten, bei denen sie hilft

Kein Brot, kein Reis und auch keine Pasta: Low Carb bringt durch den Verzicht auf Kohlenhydrate die Kilos zum Schmelzen. Doch ist ein Maximum von 25 Gramm Kohlenhydraten pro Mahlzeit gesund? Und bei welchen Krankheiten ist Low Carb sinnvoll? Das Team von lowcarb.de klärt die wichtigsten Fragen.

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Warum weniger Kohlenhydrate?

Low Carb ist angesagt wie nie und heißt übersetzt „wenig Kohlenhydrate“. Und so simpel ist auch das Prinzip, das dahintersteckt: Schnell verwertbare Kohlenhydrate in Brot, Pasta und zuckerreichen Süßigkeiten werden auf ein Minimum reduziert und bringen so deine überschüssigen Pfunde zum Schmelzen. Der Grund: einfache Kohlenhydrate lassen den Blutzucker rapide ansteigen und bremsen die Fettverbrennung. Wird die Kohlenhydratzufuhr jedoch auf maximal 25 Gramm pro Mahlzeit begrenzt, wird weniger Insulin ausgeschüttet, dein Blutzucker bleibt stabil und auch das Risiko einer Heißhungerattacke ist gering. Vor allem, wenn du eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch, Geflügel, Fisch und Eier, aber auch Nüsse, Samen, Milch- oder Sojaprodukte dazu kombinierst.

Bitte nicht zu streng!

Komplett auf Kohlenhydrate (no carb) zu verzichten, macht übrigens keinen Sinn. Denn ganz ohne die gleichzeitig enthaltenen Ballaststoffe aus Vollkornprodukten, Obst und Gemüse wird nicht nur deine Verdauung gebremst, auch deine Darmflora leidet. 

Wer ohnehin unter einem empfindlichen Reizdarm leidet, sollte besser nach dem Slow Carb-Prinzip abnehmen und darauf achten, dass Gemüse die Basis der Low Carb-Ernährung bildet. Das gilt ebenfalls für die erhöhte Eiweißzufuhr, die bei Low Carb entscheidend ist, um schnell abzunehmen, die Fettverbrennung anzuheizen und Muskelmasse aufzubauen. Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen müssen aufpassen, ebenso wie diejenigen, die an Nierenproblemen oder Gicht leiden. Die strenge Kombi aus viel Eiweiß und wenig Kohlenhydraten kann diese Erkrankungen eher verschlimmern.

TIPP: Wenn du in den ersten Wochen der Ernährungsumstellung auf Low Carb unter Müdigkeit, Konzentrationsschwäche oder Kopfschmerzen leidest, ist das normal. Diese Symptome vergehen aber schnell, sobald sich dein Körper an die neue Stoffwechselsituation gewöhnt hat.

Low Carb bei Fettleber

Mit einem durchschnittlichen Gewicht von 1,5 Kilo ist die Leber nicht nur dein schwerstes, sondern auch das Organ, welches tagtäglich die schwerste Arbeit leistet. Rund um die Uhr ist sie im Einsatz und sorgt dafür, dass deinem Organismus ausreichend Energie zur Verfügung steht und dein Immunsystem stark und widerstandfähig bleibt. 

Wird sie jedoch durch ein Überangebot an einfachen Kohlenhydraten, sprich Zucker, belastet, verbrennt sie insgesamt weniger Fett und schleust dies stattdessen in deine Leberzellen. Früher oder später führt dies dann zu einer sogenannten Nichtalkoholischen Fettleber (NAFL).

Die gute Nachricht: Deine Leber ist erstaunlich regenerationsfähig und durch die Teilung gesunder Leberzellen in der Lage, sich selbst zu reparieren. Britische Ärzte fanden heraus: Eine Gewichtsabnahme von vier bis 14 Prozent reduziert den Leberfettgehalt um 35 bis 81 Prozent. Besonders effektiv ist es nach Ansicht der Wissenschaftler, auf Zucker und insbesondere auf Fruchtzucker (in Säften und Smoothies) zu verzichten. Gefährlich hohe Mengen können sich in Limonade und Süßigkeiten verbergen. Sie sind auf der Zutatenliste als “Fructose-Glucose-Sirup“ gelistet.

Fazit: Mit Low Carb lässt sich das “verirrte“ Fett in der Leber und anderen Organen wie dem Bauch besonders effektiv abbauen. Dein Zuckerstoffwechsel kann dadurch wieder effizienter arbeiten.

Low Carb bei Lipödem

Dicke Beine und Arme, die trotz unzähliger Diäten und Sporteinheiten einfach nicht verschwinden wollen? Das sogenannte Lipödem, eine Erkrankung, die vor allem bei Frauen auftritt, ist für Betroffene häufig sehr schmerzhaft und belastend. Diese angeborene Fettverteilungsstörung entsteht meist durch hormonelle Veränderungen in der Pubertät, in der Schwangerschaft und in der Menopause. Neben Lymphdrainage, Kompression sowie Bewegungstherapie kann auch Low Carb-Ernährung helfen, die Beschwerden des Lipödems zu lindern und die Entstehung weiterer Fettdepots zu stoppen.

Am wirksamsten ist nach Ansicht des lowcarb.de-Teams die strenge Low-Carb-Form: Keto. Hier sind maximal 40 bis 60 Gramm Kohlenhydrate pro Tag erlaubt.

Wieso hilft Keto-Ernährung bei Lipödem? Ganz einfach: Fehlen dem Organismus Kohlenhydrate, ist er quasi gezwungen, sich auf anderem Weg Energie zu beschaffen. Der Stoffwechsel gerät in den Zustand der sogenannten "Ketose" und er beginnt, Fett in bestimmte Moleküle aufzuspalten – die sogenannten Ketonkörper. Es dauert zwar etwas, bis sich der Stoffwechsel umgestellt hat, doch dann wird anstelle von Kohlenhydraten Fett verbrannnt – und zwar 24 Stunden am Tag.

Low Carb bei Hashimoto

Sie kommt schleichend, macht sich bei Betroffenen oft erst spät bemerkbar und ist aufgrund atypischer Symptome häufig schwer zu diagnostizieren: Die Autoimmunerkrankung Hashimoto ist eine chronische Entzündung der Schilddrüse und bisher leider nicht heilbar.  Die Schilddrüse arbeitet weniger als im gesunden Zustand, weshalb Hashimoto besser bekannt ist als Schilddrüsenunterfunktion. Die Folge: Erkrankte nehmen ungewollt zu. Um einer weiteren Gewichtszunahme entgegenzuwirken, ist eine ausgewogene Low Carb-Ernährung die optimale Unterstützung.

Vor allem in Kombination mit Lebensmitteln, die das Immunsystem stärken. Dazu zählen: Omega-3-Fettsäuren (in Meeresfisch oder Olivenöl) sowie probiotische Lebensmittel (Joghurt, Sauerkraut), die für eine gesunde Darmflora sorgen. Das Tolle: Diese Nahrungsmittel kommen oft in der Low Carb-Küche vor.

TIPP: Da Hashimoto häufig mit einer Glutenunverträglichkeit einhergeht, ist es sinnvoll, einen Test zu machen und gegebenenfalls auf eine glutenfreie Low Carb-Ernährung umzusteigen.

Lachssteak mit Salat auf einem grauen Teller
Low Carb-Ernährung bringt gesunde Fette statt überschüssiger Kohlenhydrate auf den Teller- so isst du dich schlank und gesund - Foto: StockFood/Bauer Syndication

Low Carb bei Reizdarm

Wenn Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Durchfall, Verstopfung an der Tagesordnung stehen, kann ein sogenanntes Reizdarmsyndrom (RDS) die Ursache sein. Als Auslöser werden eine empfindliche Darmschleimhaut, eine gestörte Darmflora, Stress oder auch psychische Erkrankungen diskutiert. Um Beschwerden zu lindern, empfiehlt das Team von lowcarb.de mithilfe eines Ernährungstagebuchs auszutesten, welche Lebensmittel gut verträglich sind und welche Probleme verursachen.

Meist sind es die sogenannten FODMAPs (fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Zuckeralkohole), die typischen Beschwerden eines Reizdarms auslösen. Gemeint sind damit schnell vergärende Kohlenhydrate, wie sie etwa in Süßigkeiten, Brot (besonders Weizen), Milchprodukten, Steinobst oder Kohl stecken. Die Polyole (Zuckeralkohole) finden sich in vielerlei industriell hergestellten Produkten als Süßungs- oder Feuchthaltemittel. Also alles Zutaten, die in der Low Carb-Küche nichts zu suchen haben.

Low Carb bei Diabetes

Um die aufgenommenden Kohlenhydrate, sprich Glucose, zu verstoffwechseln und vom Blut in die Zellen zu befördern, schüttet die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin aus. Bei Diabetes reagieren die Zellen jedoch immer weniger auf Insulin – Mediziner sprechen von einer sogenannten Insulinresistenz. Dies hat zur Folge, dass die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin produziert, bis sie irgendwann erschöpft ist und es zu einem Insulinmangel kommt. Der daraus resultierende erhöhte Blutzuckerspiegel ist schädlich für die Gefäße.

Um dem entgegenzuwirken, rät das Team von lowcarb.de, Lebensmittel zu meiden, die den Blutzuckerspiegel nach oben treiben. Dazu zählen Brot, Nudeln, Reis, Süßigkeiten, zuckerreiche Getränke oder Gebäck.

Fazit: Eine Low Carb-Ernährung bringt den Blutzucker- und Insulinspiegel in gesunde Balance und sorgt dafür, dass sich der Stoffwechsel normalisiert.

Wenn du unter einer Unverträglichkeit gegenüber Gluten, Lactose oder Fructose leidest, kann Low Carb-Ernährung dir helfen. Lies dazu unseren Artikel über Intoleranzen

Du hast eine Frage, eine Anregung oder eine Wunsch? Dann schreib uns! Wie melden uns so schnell wie möglich bei dir.
Dein Team von LowCarb.de

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